PM 06|2024| Sonderausstellung Heinz Kreutz: Frankfurt, Paris, Penzberg (23.03. bis 23.06.2024)

Heinz Kreutz, blau - grün - gelb, 1966, MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg, Sammlung Ströher © Nachlass Heinz Kreutz, Foto: Henning Krause, Köln

Museum Penzberg-Sammlung Campendonk 

Der Maler Heinz Kreutz (1923–2016) ist vor allem für seine neoexpressioni- stischen und informellen Gemälde und Zeichnungen bekannt. Er gehörte mit K.O. Götz, Otto Greis und Bernard Schultze zum Kreis jener Künstler, die mit ihren ungegenständlichen Arbeiten neue Akzente in der deutschen Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg setzten. Mit einer gemeinsamen Ausstellung 1952 in der Frankfurter Zimmergalerie Franck wurden sie als „Quadriga“ bekannt und trugen ganz wesentlich zur Entwicklung der informellen Malerei in der jungen Bundesrepublik bei.

Zeit seines Lebens veränderte Kreutz immer wieder die eigene Technik und Ausdrucksform. So entwickelte er ein facettenreiches Werk, das um die Ergründung der Eigenschaften von Farben kreist und das scheinbar grundver- schiedene geistige und ästhetische Vorbilder, von Rubens über Goethe bis hin zu Schopenhauer, durch Bezugnahmen würdigt. Seine vielen Reminiszenzen haben auch eine biografische Bewandtnis: Als junger Mann verbrachte Heinz Kreutz nach kurzem Kriegsdienst in Stalingrad zwei Jahre verwundet im Lazarett. Durch kleine Zigarettenbildchen lernte er die von den Nazis verfemte Kunst der Moderne kennen. Im Grauen des Krieges waren ihm die Bilder von Monet, Kandinsky oder Cézanne offenbar ein heilender Trost. Kreutz begann zu zeichnen und widmete sich ab Ende des Krieges der eigenen Malerei. Nach seiner vom Schrecken geprägten Jugend gelang es ihm, mit seinen farbenfrohen Werken und durch seine ungebrochene Motivation und Experimentierfreudigkeit Deutschlands kulturellen Neuanfang mitzugestalten.

Die Ausstellung mit über 60 Werken ist in Kooperation mit dem MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg entstanden. Seit 2022 befindet sich der künstlerische Nachlass von Heinz Kreutz in der MKM Stiftung, aus deren Beständen anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers von September 2023 bis Februar 2024 eine große Retrospektive gezeigt wurde. Dass diese jetzt auch in Penzberg zu sehen ist, verdankt das Museum der freundlichen Leihbereitschaft des Duisburger Hauses.

Mit Penzberg und seinem Museum ist Kreutz auf persönliche Weise eng verbunden gewesen: Vierzig Jahre hat er im nahen Antdorf gewohnt und mit dem Penzberger Verein „Kunstzeche Penzberg“ zwei große Ausstellungen im Museum veranstaltet: 2002 präsentierte er im Museum sein künstlerisches Werk, nachdem er mit seiner Frau Dorothea Kreutz im Jahr 2000 ihre Sammlung antiker Teppiche gezeigt hatte. Seit 2003 war er Ehrenmitglied der Kunstzeche.

Neben einem zur Duisburger Ausstellung entstandenen Katalog vermittelt ein Audioguide Hintergründe zu ausgesuchten Werken und zitiert aus Schriftstücken des Künstlers. Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Katharina Zimmermann (Sammlung Ströher) und Dr. Anette Völker-Rasor (Kunstzeche Penzberg e.V.) in Zusammenarbeit mit Museumsleiterin Annette Vogel.

Die öffentliche Vernissage findet am Freitag, den 22.03.2024 um 18 Uhr im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk statt.

RAHMENPROGRAMM

Öffentliche Führungen | 11 Uhr
24.03./31.03./07.04./14.04./21.04./05.05./09.05./12.05./19.05./26.05./
02.06./09.06./16.06./23.06.

Kunst & Wein mit Kuratorenführung
Donnerstag, 04.04.2024 | 18 Uhr
Donnerstag, 02.05.2024 | 18 Uhr
Donnerstag, 06.06.2024 | 18 Uhr

Kunst- und Kulturgenuss in gemütlicher Atmosphäre: Nach einer Führung mit Kuratorin Dr. Anette Völker-Rasor entfalten sich bei einem guten Gläschen Wein Gespräche und Begegnungen rund um die Ausstellung »Heinz Kreutz«. Eintritt und Führung kosten € 8,- pro Person. Anmeldung unter museum@penzberg.de.

Kreatives Altern oder Altersdemenz: Was wir von Künstlern und Wissenschaftlern lernen können
Sonntag, 07.04.2024 | 16.00 Uhr | Dauer: ca. 45 min.
Vortrag von Prof. Dr. Dr. Christian Haass, LMU München, Lehrstuhl für Stoffwechselbiochemie und Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen. Eintritt und Vortrag kosten € 13,- pro Person. Anmeldung unter museum@penzberg.de.

NEU: Kunst & Baby
Donnerstag, 11.04.2024 | 10.30 Uhr
Donnerstag, 16.05.2024 | 14 Uhr
Kunst erleben mit Baby: In dieser Führung können Eltern mit Babys in entspannter Atmosphäre die Ausstellung erleben. Kunstvermittlerin und Mutter Alice Grubert begleitet den Rundgang. Babyschreien, Still- und Wickelpausen sind eingeplant. Das Baby wird vorzugsweise getragen bzw. darf sich auf der Krabbeldecke austoben.
Eintritt und Vortrag kosten € 13,- pro Person. Anmeldung unter museum@penzberg.de.

Musizierende Engel - Orgeltöne zur Erinnerung an Heinz Kreutz
Sonntag, 14.04.2024 | 16 Uhr
Konzert von Kirchenmusiker Wolfgang Appel in der Christkönig-Kirche Penzberg mit anschließender Führung im Museum
Eintritt und Vortrag kosten € 13,- pro Person. Anmeldung unter museum@penzberg.de.

Heinz Kreutz: Forschungen zum Licht in allen Techniken
Dienstag, 16.04.2024 | 19.30 Uhr
Vortrag von Dr. Anette Völker-Rasor im Bürgerbahnhof Penzberg
In Kooperation mit der VHS Penzberg, Anmeldung und weitere Informationen über VHS Penzberg (https://www.vhs-penzberg.de).

Meditatives Yoga im Museum mit Natalie Stenzel, Kijana Yoga
Sonntag, 28.04.2024 | 17-18.15 Uhr
Freitag, 17.05.2024 | 17-18.15 Uhr
Yogastunde und Museumseintritt kosten € 16,-, max. 10 Teilnehmer. Mit Anmeldung unter museum@penzberg.de.

Sammlergespräch Heinz Kreutz – Künstler und Freund
Sonntag, 05.05.2024 | 16 Uhr
mit Dr. Anette Völker-Rasor (Kunstzeche e.V.), Prof. Dr. Dr. Christian Haass (LMU München, Lehrstuhl für Stoffwechselbiochemie und Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen) und Museumsleiterin Annette Vogel
Eintritt und Gespräch kosten € 13,- pro Person. Anmeldung unter museum@penzberg.de.

Internationaler Museumstag
Sonntag, 19.05.2024 | 10-17 Uhr
Eintritt frei

Aktuelle Termine und weiterführende Informationen zum Begleitprogramm und Workshops finden Sie auf unserer Webseite.


Das Museum Penzberg – Sammlung Campendonk
Neben Sonderausstellungen wird Heinrich Campendonk(1889–1957) stets in Penzberg präsent sein: Das Museum verfügt über die weltweit größte Sammlung des Jüngsten im Umfeld des Blauen Reiters. Mit 21 Jahren kam Campendonk 1911 auf Einladung von Franz Marc und Wassily Kandinsky aus dem Rheinland nach Oberbayern. Auf der Suche nach eigenen Motiven beeindruckte ihn die Bergwerksstadt Penzberg mit ihren besonderen Koloniehäusern und Bergwerksanlagen. Werke aus allen Schaffensphasen und in vielen Arbeitstechniken stehen dem Museum zur Verfügung. Permanent sind Ölgemälde und Hinterglasbilder ausgestellt.
Daneben spielt die Stadtgeschichte immereine Rolle im denkmalgeschützten Altbau des Museums und seinem innovativen Zwillingsbau aus dem Jahr 2016 – nicht zuletzt mit der original möblierten Bergarbeiterwohnung von 1920 sowie dem Gedenk- und Informationsraum zur „Penzberger Mordnacht“ vom 28.04.1945.

Wir danken unseren Dauerleihgebern und den dauerhaften Unterstützern, der Firma Roche Diagnostics und dem Freundeskreis Heinrich Campendonk e.V.

Info und Öffnungszeiten
Museum Penzberg – Sammlung Campendonk
Am Museum 1, 82377 Penzberg
Tel.: +49 (0)8856 / 813 480
E-Mail: museum@penzberg.de 
Internet: www.museum-penzberg.de 

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–17 Uhr
Öffentliche Führungen: So 11 Uhr


Kontakt für Presse & weitere Informationen
Stadt Penzberg – Museen Penzberg
Karlstraße 25, 82377 Penzberg
 

Annette Vogel (Museumsleitung)
Tel. 08856/813-520
annette.vogel@penzberg.de

Anne Götzelmann (wissenschaftl. Mitarbeiterin)
Tel. 08856/813-522
anne.goetzelmann@penzberg.de

Veronika Kollek (wissenschaftl. Mitarbeiterin)
Tel. 08856/813-521
veronika.kollek@penzberg.de

Tanja Schmidt / Maria Hübschmann
(Teamassistentin)
Tel. 08856/813-523
tanja.schmidt@penzberg.de | maria.huebschmann@penzberg.de
 

Die Stadt Penzberg ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Sie wird vertreten durch den Ersten Bürgermeister Stefan Korpan.

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